Nielsen-Werbeumsatz: Laut Jahresbilanz 2021 ist der Stern erneut stärkster Kiosk-Titel

Der Stern führt auch 2021 das Ranking der anzeigenumsatzstärksten frei verkäuflichen Zeitschriften und Wochenzeitungen an – obwohl er gegen Vorjahr gut ein Zehntel seiner Bruttoeinnahmen einbüßt (Tabelle unten). Übertroffen wird das Hamburger Magazin vom Zeitungs-Supplement Prisma, wenn man dessen vier Regionalausgaben zusammenzählt. Die Datenbank von PZ Online weist sie einzeln aus, und mit Ausnahme der Nordausgabe platzieren sich alle unter den Top 30. Prisma legt insgesamt zweistellig gegen Vorjahr zu. Konkurrent rtv Plus behauptet annähernd das Vorjahrsniveau und liegt im Ranking hinter dem Stern.

Der Vorsprung des Stern gegenüber anderen Kiosk-Titeln ist immer noch beachtlich, hat sich aber gegen Vorjahr verkürzt. Denn die engsten Verfolger – Bild am Sonntag, Spiegel, Zeit und Brigitte – können den Bruttowerbeumsatz signifikant steigern. Die Zeit ragt dabei mit einem Plus von rund 18 Prozent heraus. Unter den führenden Kiosk-Titeln ist das die höchste Zuwachsrate. Blickt man unterhalb der Top 30 auf Zeitschriften mit einem jährlichen Mindestumsatz von 10.000 Euro, so fallen zwei Titel besonders auf, die vom Aufschwung der Börsen und Broker profitieren: Der Aktionär steigert sich um 57 Prozent auf 12,9 Millionen Euro, Capital legt um 24 Prozent auf 14,4 Millionen Euro zu.

Im Einzelmonat Dezember führt Bild am Sonntag das Ranking an (Grafik unten). Der Stern liegt dahinter auf dem zweiten Platz, dicht gefolgt von der Zeit. Auch Spiegel, Brigitte und Focus rangieren noch vor Prisma gesamt und rtv Plus – ein ungewohntes Bild. Es entsteht, weil die beiden TV-Supplements nur unterdurchschnittlich von optisch opulenten Markenanzeigen profitieren, die speziell auf die Festtage Bezug nehmen.

Im Vorjahrsvergleich überwiegen die Minuszeichen (Grafik unten). Eine Erklärung liefert der Basiseffekt: Im Dezember 2020 waren die Werbeausgaben nach vielen quälenden Wochen des Lockdowns auf ein ungewöhnlich hohes Niveau geklettert. Doch immerhin: Unter den Top 30 kann rund ein Drittel der Titel den Vorjahresumsatz übertreffen. Capital ragt dabei mit einem Plus von rund 48 Prozent besonders heraus, gefolgt von den beiden Ausgaben der Apotheken Umschau mit 41 bzw. 23 Prozent. Bei den Fernsehzeitschriften ist das Bild gemischt. Zu den Gewinnern zählen vor allem TV 14 mit einer Umsatzsteigerung von knapp 23 Prozent und der Klassiker Hörzu mit dem Zuwachs von 20 Prozent.

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